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Die fünf Grundbedürfnisse von alleinerziehenden Müttern und Väter - Teil II

 

Hallo und schön, dass du da bist. <3

 

Heute geht es in Teil zwei von den Grundbedürfnissen um das Thema Sicherheit und Kontrolle.

 

Wichtig: Ich lade dich herzlich ein, nach und nach zu schauen, welches der Grundbedürfnisse bereits gut erfüllt sind und bei welchen dein Gefühl gleich anspringt und dir sagt: „Das fehlt mir.“ Hier lade ich dich ein, genauer hinzuschauen.

 

Es ist letztlich wichtig, dass drei von fünf Grundbedürfnissen gut in Balance für dich sind, damit es dir und deinen Kindern gut geht.

 

Ich wünsche dir viel Freude mit der neuen Blog-Serie.

 

 

 

Teil II – Sicherheit und Kontrolle

 

 

 

Gerade in dieser jetzigen Zeit kann dieses Bedürfnis aus dem Gleichgewicht geraten. Fehlende Betreuung und die Balance zwischen Kindzeit und Homeoffice ist schwer zu  halten. Hinzu zu diesem Bedürfnis kommen die Punkte wie Steuererleichterungen, regelmäßige Unterhaltszahlungen und die Kooperation mit dem anderen Elternteil. Und auch bei diesen Punkten läuft nicht immer alles nach eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen.

 

 

 

Ein Gefühl von Sicherheit ist wichtig für Menschen, damit sie dich fallen lassen können und nicht der Mentalload nicht zum Overload wird. Gerade, wenn man, wie ich, stark dazu neigt ein Kopfmensch zu sein 😊 Zum Punkt Kontrolle gibt es für mich zwei Arten von Kontrolle, die ich in meinem Leben lernen durfte. Die erste Form von Kontrolle kommt aus der Angst/ Besorgnis. Wir kämpfen dann wortwörtlich darum alles im Griff zu haben um dann ein Gefühl von „Ich kann etwas bewirken.“ Zu erlangen. Doch meistens, jedenfalls so aus meiner Erfahrung, führt dies bis zur Erschöpfung. Ständig etwas tun zu müssen, um alles aufrechtzuerhalten, dazu Sorgen und Ängste sind nicht nur für das Immunsystem gefährlich, sondern vorallem auch für die mentale Gesundheit. Kopfschmerzen, Müdigkeit und innere Anspannung sind nur einige Symptome, die sich dann gerne zeigen, um Alarm zu schlagen, dass man sich selbst überlastet.

 

Die zweite Form von Kontrolle, die ich nun mehr und mehr lerne und lebe ist Kontrolle im Vertrauen. Kontrolle bedeutet hier für mich, dass ich mir bewusst bin, das ich tätig bin und sein kann, wenn es wirklich sein muss. Ich weiß, dass ich handlungsfähig bin und vertraue vorallem auf das was ich tatsächlich leisten kann. Zudem bin ich mir bewusst darüber, was ich wirklich beeinflussen kann und wo ich loslassen darf, weil diese Dinge nicht in meiner Hand oder Entscheidung liegen. Ich vertraue. Ich bin mir bewusst und ich kenne meine Bedürfnisse und übernehme Verantwortung dafür. Der Vorteil an dieser Form? Es ist leicht. Wesentlich leichter, als die erste Form und friedlicher. Natürlich ist das ein Lernprozess und ich habe es nicht von heute auf morgen umstellen können und lerne auch heute noch in einiges Situation, aber ich merke auf diesem Weg, dass es immer leichter wird und harmonischer in mir und bei meinem Umfeld.

 

 

 

Viele meiner lieben alleinerziehendes Mamas erzählen mir gerade, dass die Kooperation mit Papa sehr zu einer Belastung führt für sie. Da gibt es die unterschiedlichsten Herausforderungen und Formen wie sich das auswirkt. Der eine ist nicht da, der andere unzuverlässig, der andere fordert Dinge, die nicht im Maßstab sind usw. Ich möchte hier keinen anderen Elternteil bewerten. Denn ich bin der festen Überzeugung und weiß aus meiner Arbeit, dass auch der andere Elternteil Gründe hat, die genau zu so einem Verhalten führen. An dieser Stelle kollidieren zwei unterschiedlichste Bedürfnisse und Ängste zusammen gepaart mit Kommunikationsschwierigkeiten. Und das wichtigste: Keiner ist schuld. Nicht du, nicht der andere.

 

 

 

Was du tun kannst:

 

1.      Werde dir bewusst darüber, dass hinter jedem „Problem“ ein Bedürfnis steckt, dass gerade nicht befriedigt ist. Und das in erster Linie, jeder Mensch selbst für seine Bedürfnisse verantwortlich ist. Damit meine ich, dass es in der eigenen Verantwortung liegt, diese zu erkennen und einen Weg für sich zu finden, um dieses Bedürfnis zu befriedigen. So kannst du mit dir und der Situation Frieden schließen, die Erwartungen abbaut und mehr Leichtigkeit mental für dich bereithält.

 

 

 

2.      Vertraue. Vertraue darauf, dass andere Menschen im Rahmen ihrer Möglichkeiten ihr bestes geben und wenn sie nicht „erwartungsgemäß“ handeln können, dann weil sie etwas blockiert, sie es nicht anders gelernt haben und auch in ihnen tiefe Glaubenssätze sie daran hindern. So lässt du das Verhalten vom anderen bei demjenigen selbst und fühlst dich nicht angegriffen, dass dieser Mensch so handelt, weil er/sie dir oder dem Kind etwas Böses möchte.

 

 

 

 

 

3.      Versuche hinter dem Verhalten/ Aussagen das eigentliche Bedürfnisse zu erspüren bzw. sei dir bewusst, dass hinter all dem ein Grundbedürfnis steckt, dass gerade nicht erfüllt ist und hab Verständnis, ohne dich rechtfertigen/ dagegen ankämpfen zu wollen.

 

Hier mal ein kleines Beispiel dazu:

 

Es gab einen Vater, der für alle Ausgaben, die das gemeinsame Kind betreffen, Belege haben wollte. Hier kam es öfters schon zum Streit deshalb, weil die Mutter sich weigerte und gleichzeitig ihr dieser Streit enorme Kraft abverlangte.

 

Was tat sie dann? Sie verstand, dass hinter dieser Aufforderung ein Bedürfnis und eine Angst war und ging in den Austausch. Sie sagte ihm, dass sie das Gefühl hat, dass es hier um etwas anderes geht und sie gerne möchte, dass sie das gemeinsam lösen. Nach einem Gespräch stellte sich heraus, dass hinter der Aufforderung, Belge haben zu wollen, war ganz klar, das Bedürfnis nach Sicherheit&Kontrolle im Mangel. Der Vater hatte keinen Einfluss mehr darauf, was mit seinem Geld geschieht. Aus seinen Kindheitsprägungen heraus, hat er gelernt „Ich darf nicht Vertrauen. Ich muss alles unter Kontrolle haben, sonst werde ich hintergangen.“ (so oder so ähnlich). Er wollte seiner Ex-Frau nichts Böses, er wollte lediglich sein Mangel an seinem Bedürfnis wieder auffüllen auf Grundlage seiner Glaubenssätze.

 

Nun geht es nicht darum, deshalb alles zu machen, um die Bedürfnisse des Anderen zu befrieden. Aber Verständnis zu haben. Mitgefühl. Das da etwas ist, was gerade im Ungleichgewicht ist. Das verändert enorm die Beziehungsdynamik zwischen euch.

 

Die Mutter versicherte dem Papa, dass er ihr Vertrauen kann und sie, sowie er, nur das Beste für das gemeinsame Kind möchte. Sie zeigte Verständnis dafür, dass er diesen Bedürfnismangel hat und bat um Vertrauen. Nach und nach konnte er in diesem Punkt loslassen und sah ein, dass für alles ein Beleg zu haben, gar nicht das eigentliche Problem löste.

 

 

 

In diesem Fall konnte es mit einem Gespräch zwischen Mutter und Vater geklärt werden. Es gibt auch tiefgreifendere Themen, wo Eltern alleine nicht weiterkommen. Hier hilft es, sich einen Experten für Kommunikation von Außen dazu zu holen, um das Problem gemeinsam zu lösen.

 

 

 

Und hier nochmal eine kurze Zusammenfassung.

 

1. Bewusst werden und Erkennen, dass hinter jedem Verhalten ein Bedürfnis liegt und Verantwortung übernehmen für die eignen Bedürfnisse

 

2. Vertrauen und loslassen

 

3. Mitgefühl

 

 

 

Du kannst dir immer Hilfe von außen suchen, wenn du merkst, du kommst alleine weiter und eckst ständig an mit dem anderen Elternteil. Ihr könnt euch auch zusammen an eine Beratungsstelle wenden, wenn der andere auch bereit ist. Sollte dies nicht der Fall sein, seh das nicht als Ablehnung gegen dich oder das dem anderen Teil das nicht wichtig ist. Für einige Menschen kostet es Überwindung, den Schritt zu gehen, sich einem vorerst fremden Menschen zu öffnen und sich einzugestehen, dass man alleine nicht weiterkommt. Hier kannst du nur für dich sorgen, indem du die Hilfe in Anspruch nimmst und dir das Leben leichter zu machen. Es reicht ebenso vollkommen aus, wenn du für dich entscheidest, dass nun gut für dich Sorgen möchtest und dazu hier einen/ eine Wegbeleiter*in in Form eine*r Berater*in holst.

 

 

 

Gerne begleite ich dich individuell auf deinem Weg. Demnächst werden auch Workshops in kleinen Gruppen stattfinden, wo wir uns gemeinsam auf den Weg machen, die Dinge anzupacken 😊

 

Termine und Themen werde ich im Mai veröffentlichen.

 

Gerne kannst du mir auch schreiben an: unsere.alltagskuentler.innen@googlemail.com

 

 

 

Ich freue mich auf die kommende Woche und Teil III. Ich werde dann über das Bedürfnis nach einem stabilen Selbstwertgefühl schreiben.

 

 

 

Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende.

 

Be happy&stay positive.

 

Deine Stephanie

 

 

 

(*in Kooperation mit dem Verbund für alleinerziehende Mütter und Väter Landesverband Thüringen e.V., Zschochernstraße 35, 07545 Gera, Tel: 0365 5519674)

 

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