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CHAOS. Willkommen.

 

 

In unserer Stadt ist gerade viel los. Viele Baustellen umgeben uns. Allein im Umkreis von 500m sind bei uns mindestens 5 Baustellen. Ich höre von vielen Seiten wie nervig das ist und viele Beschwerden werden tagtäglich ausgelassen. Es wird einzig und allein als Behinderung gesehen - als eine Behinderung im gewohnten alltäglichen Leben. Man muss warten, Umwege laufen oder fahren.

 

Und dann schaue ich mein Kind an. Wie glücklich er ist an jeder einzelnen Baustelle. Und wie er diese Arbeit und die Bagger bewundert.

 

CHAOS. Es braucht das CHAOS.

Ohne Chaos keine Veränderung, kein Neuanfang. Auf das Ergebnis des Chaos werden sich sicherlich viele Menschen dann freuen. Über die wunderschönen Parks, die entstehen, die Straßen, die erneuert werden und besser zu befahren sind. Aber der Weg zu diesem Ergebnis fühlt sich für so viele Menschen lästig an. Doch er gehört dazu. Und er kann so wundervoll sein. Wenn wir einfach mal stehen bleiben und dieses Chaos und diese Arbeit, die dahintersteckt, bewundern.

 

Es ist doch so. Zuerst kommt die Entscheidung etwas zu tun, oftmals dann das Chaos, welches gleichzeitig so eine unheimliche Chance mit sich bringt. Genau hinzuschauen, neu zu sortieren und nach seinen Vorstellungen dieses Chaos zu bewältigen. Und am Ende sieht man das wundervolle Ergebnis.

 

Ich hatte letzten Samstag zu dem Thema passend ein wundervolles, inspirierendes Seminar. Was für ein Zufall, dass ausgerechnet jetzt wo es zu meiner Umgebung und meinem eigenen kleinen Chaos dieses Thema in einem Seminar in mein Leben kommt. Ich liebe solche Zufälle.

 

Ich selbst lebe gerade im Chaos, weil ich ja eine verrückte Nudel bin, wie meine Freundin immer so schön sagt, und ich spontan die Lust hatte aus meiner Wohnung eine 3 Raumwohnung zu machen.  :D Ich passe sozusagen meine Wohnung den aktuellen Bedürfnissen von mir und meinem Kind an (das tue ich ungefähr alle halben Jahre – man könnte es schon als Hobby bezeichnen :D). Dazu wird nun eine Trennwand eingebaut werden mit tapezieren, malern und allem was dazugehört inklusive umräumen natürlich. Ich nutzte die Chance auch gleich um auszusortieren. Was sich alles so ansammelt ist der Wahnsinn und da ich mehr und mehr minimalistischer lebe(n möchte) frage ich mich bei jeder Sache „Brauche ich es wirklich? Macht es mich glücklich oder unterstützt es den Alltag?“

 

Es kommt einiges an Dingen zusammen und das war zwischenzeitlich auch mal nervig, weil nebenbei der gewohnte Alltag abläuft mit Kind. Und dennoch hat es mich mit einer riesen Freude ausgefüllt zu sehen wie alles hier entsteht und nach und nach unseren Bedürfnissen angepasst wird. Nun ist alles umgeräumt und aussortiert und es fehlt „lediglich“ die Trennwand um den Raum zu teilen. Bis zum Ergebnis leben wir aber im Chaos pur und freuen uns einfach, dass es da ist, weil sich so alles neu sortieren kann.

 

Machen wir es wie unsere Kleinen und freuen uns schon über den Weg mit allen Hindernissen, Umwegen und Wartezeiten. Sie bieten Zeit zum Innehalten, Pause machen, zeigen uns neue Wege, neue Chancen und machen uns in unserem Selbstvertrauen stärker und mutiger, wenn ein Hindernis überwunden wurde.

 

Es ist alles eine Frage der Perspektive. Und man hat immer auch die Alternative das Wunderschöne im Chaos zu sehen.

 

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