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Vergebe und lebe frei.

Wie letzte Woche bereits angekündigt, werde ich heute darüber schreiben, wie du anderen Menschen in deinem Leben vergeben kannst um endlich frei und glücklich zu leben.

 

 

"Wir haben keinen Einfluss darauf, welches Leid uns im Leben zustößt.

Aber wir haben einen Einfluss darauf, wie lange wir wählen,

an dem Leid im Nachhinein festzuhalten."

-Laura Malina Seiler- 

 

 

Solange wir an Vorwürfen, Schuldzuweisungen und Emotionen festhalten, geben wir ein anderen Person und der Situation die Macht über unser eigenes Wohlbefinden.

 

Wir kennen es alle. Wir wurden alle schon einmal verletzt. Vielleicht hat dich die Trennung deines ehemaligen/ deiner ehemaligen Partnerin sehr verletzt. Du warst wütend, traurig und fassungslos. Plötzlich alleinerziehend. Plötzlich mit allem alleine dastehen.

Es kann ebenso eine andere Situation gewesen sein, die viel früher in der Vergangenheit zurückliegt. Deine Mama oder dein Papa taten etwas, was dich sehr verletzt hatte und du geschlussfolgert hast, dass du dich verlassen und alleine fühlst. Das du niemanden vertrauen kannst und du alles alleine schaffen musst. So oder so ähnlich können unsere Schlussfolgerungen aus bestimmten Erfahrungen aussehen - immer gekoppelt mit Emotionen wie Wut, Scham, Trauen und Angst.

 

In dem Moment, wo wir aber die Schuld beim Anderen suchen und dort lassen, geben wir die Verantwortung für uns ab und damit auch unsere Kraft, selbst zu bestimmen wie es uns geht. Wir fallen in ein Opferzustand und werden oft selbst zu Tätern und verletzen Menschen aufgrund unserer eigenen Verletzung.

 

Solange wir an einer Verletzung festhalten, halten wir auch an de Vergangenheit fest und lassen diese Bewertung noch Jahre später unser heutiges Leben bestimmen. 

 

Also, wenn auch du noch an bestimmten Situationen wie z.B. der Trennung und den Verletzungen aus der Partnerschaft mit dem anderen Elternteil festhälst, wirst du nicht frei sein können und über dem Elternsein hinaus immer auch noch auf einer anderen Ebene mit dem Anderen verbunden sein. Nur eben so, dass es dir Kraft nimmt und dich nicht selbstbestimmt handeln lässt. So, dass es nicht umhin kommt, dass sich dies auf das gemeinsame Kind auswirkt. Egal wie sehr du versucht nach Außen neutral zu sein für das Kind, deine Gefühlswelt ist stärker und gerade Kinder haben die feinsten Antennen um genau das zu erspüren. Das Problem an der Sache: Kinder können es nicht zuordnen und geben sich die Schuld daran, dass Mama und Papa sich nicht lieb haben. Die einen rebellieren, die anderen sind besonders "brav" und unterdrücken ihre eigenen Bedürfnis zugunsten der Eltern. Egal wie es sich zeigt, es macht was mit dem Kind, wenn getrennte Eltern feindselig miteinander sind - wenn auch nur auf der Gefühlsebene und nicht offensichtlich. 

 

Zu vergeben bedeutet nicht, dass wir das, was wir erlebt haben, gut finden. Wir können und dürfen das was uns angetan wurde ablehnen, aber dennoch vergeben und der Erfahrung für den Moment zustimmen. 

Vergeben bedeutet in erster Linie zu vergeben und frei zu sein. 

 

Solange du festhälst an der Erfahrung, zahlst du auch weiterhin mindestens einen hohen Preis: Nicht ganz glücklich sein zu können und in der Vergangenheit festgehalten zu werden. Vergib, damit DU wieder frei bist und dir erlaubst, vollkommen glücklich sein zu können. Es ist an der Zeit, alten Ballast über Bord zu werfen und dein Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen.

 

Reflektionsfragen:

 

1. Gegen wen trägst du noch einen Vorwurf mit dir herum und warum? Was hätte in deinem Leben nicht sein sollen? Wo wurde dir Unrecht getan? Von wem wurdest du verletzt oder verlassen?

 

2. Bewusst werden, welchen Effekt dieser Vorwurf immernoch auf dich hat. Vervollständige den Satz:

Wenn ich weiterhin an diesem Vorwurf festhalte, dann...

 

3. Was wäre anders in deinem Leben, wenn diesen Vorwurf loslässt? Welche Freiheit kannst du dadurch erfahren?

Wie fühlt es sich an, diesen Vorwurf loszulassen?

 

Wie fühlt sich das an? Kannst du dir vorstellen zu glauben, dass der Mensch, der dich verletzt hat, selbst Verletzungen erlitten hat? Genau wie du? Das dieser Mensch ebenso Ängste hat und sich schützt? Das auch dieser Mensch in jedem Moment das bestmöglichste tun, was ihm/ ihr zu diesem Zeitpunkt möglich ist?

 

Sage dir dir selbst: Diese Person hat mich sehr verletzt. Aber ich bin nicht mehr bereit, diese Schwere durch mein Leben zu tragen. Ich lasse los. 

 

Auch das Vergebungsritual Ho´oponopono lässt sich hier gut anwenden, um einer Situation, einem Menschen zu verzeihen.

 

Gib dir deine Freiheit zurück und bestimme selbst wie du denken, handeln und fühlen möchtest. Lass dies nicht deine Vergangenheit/ eine Person/ deine Schlussfolgerung entscheiden.

 

Du kannst heute wählen, glücklich und frei zu sein. Ohne Ballast zu leben. Für dich. Für dein Kind. Für ein leichtes Miteinander.

 

Ich freue mich auf die kommende Woche und Teil III. Ich werde dann über das Bedürfnis nach einem stabilen Selbstwertgefühl schreiben.

 

Ich wünsche dir ein wundervolles Wochenende.

Be happy&stay positive.

Deine Stephanie

 

(*in Kooperation mit dem Verbund für alleinerziehende Mütter und Väter Landesverband Thüringen e.V., Zschochernstraße 35, 07545 Gera, Tel: 0365 5519674)

 


 

 

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